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Das Modell "Medienintegrierter Deutschunterricht" wurde in den Jahren 1992-2000 an der Neuen Kantonsschule Aarau nach Rücksprache mit dem Rektorat und im Kontakt mit der pädagogischen Beratungsstelle des Kantons Aargau initiert und gestützt auf die Lehr- und Methodenfreiheit dennoch im Alleingang von Armin Schlienger realisiert (siehe effektive Projektrealsierung).

Das Projekt kann als Potenzierung, zumindest aber als Adaptation des "Projektunterrichts" oder "PSU"(pädagogisch sozialer Unterricht) gelten, der als Kernfach des Pädagogisch-Sozialen Gymnasiums während mehr als 20 Jahren erfolgreich praktiziert wurde. Das Projekt Medienintegrierter Deutschunterricht übernimmt vom PSU die meisten Unterrichtsformen und Erfahrungen, deren ganzheitliches Anliegen sich summarisch mit den bekannten drei Fundamental-Kompetenzen
(siehe Kompetenzen), sicher aber auch mit Pestalozzis ganzheitlichem Ansatz "Kopf-Hand-Herz" umreissen lässt, oder aber mit dem keineswegs veralteten Motto die "Person stärken" und die "Sache erhellen".

Für dieses ominöse "Person stärken" in einem weitergehenden Modell eigenständigen Lernens mussten die 16- / 17- jährigen Gymnasias/tinnen aber erst gewonnen werden. Den ganzheitlichen Prozess "selbstverantwortlichen Lernens" pflegte ich als Kernvorstellung den Lernenden gegenüber sinnlich konkret zu verdeutlichen, indem ich das Grundanliegen als "PRINZIP SONNENBLUME " beschrieb: das Projekt "Eigenständig lernen mit Bild, Ton und Text" will die Schüler/ innen anhalten, sich radikal (sic) bewusst im "realen Erdreich", ihrer Herkunft, ihrer eigenen Kultur, ihrer ureigenen Motivation zu verwurzeln, um sich in der Auseinandersetzung mit Leben und Lernstoff - anders als Schnittblumen - jederzeit voll dem Lauf der Sonne zuwenden zu können. Wissenschaftlicher ausgedrückt wäre hier eher von Metakognitions-Schulung
(siehe Metakognition) zu sprechen.

Zum historischen Umfeld des Projekts Medieninegrierter Deutschunterricht gehört aber auch das am Pädagogisch-Sozialen Gymnasium seit den 70-er Jahren offiziell praktizierte Teamteaching des erwähnten typenspezifischen Projektunterrichts (PSU). Ganz speziell der Zusammenarbeit mit Beat Trottmann, aber auch den konstruktiven Disputen mit Christina Kunz 1.) verdanke ich vorab den Mut zu diesem radikalen Projekt ,aber auch eine ausbaufähige Praxis im Umgang mit einer ganzen Reihe zentraler Instrumente wie z.B. Logbuch, Konzeptarbeit und Selbstevaluation.


Zum historischen Umfeld sind auch die Rahmenlehrpläne des MAR zu zählen. Die von den Erziehungsdirektionen in Gang gesetzte Gymnasialreform (MAR) verlangte eine fundamentale Erneuerung des Unterrichts mit grundlegend revidierten Bildungs- und Maturitätszielen
(siehe Kompetenzfelder des MAR) . Diese von Bildungsforschern und Gymnasiallehrer-Verbänden in den sogenannten "Rahmenlehrplänen" dargelegten "Kompetenzen" bilden die Basis dieses Modells "Eigenständigen Lernens mit Bild, Ton und Text". Sie vertiefen und präzisieren die Trias der Selbst-, Sozial- und Sachkompetenzen.


in: Kleintheaterarbeit S. 95


Vorbilder und Anregungen
Ganz erheblichen Anteil an Zustandekommen und Gelingen des Projekts Medienintegrierter Deutschunterricht dürften aber die Schultheaterkurse haben, die ich bereits Ende der 70-er Jahre mit der IBA-Schauspielerin Marianne Burg und später der Theaterpädagogin Marlies Zwimpfer-Kämpfen zusammen an der Neuen Kantonsschule Aarau leitete. Da lernte ich Prinzip und Techniken der Animation kreativer Prozessen konkret kennen. Zentral beeinflusst wurde meine berufliche Haltung aber ebenso durch Idee und Praxis des Ensemble-Theaters, die ich als nebenamtlicher Dramaturg an der Innerstadtbühne Aarau (IBA) Ende 70-er bis Anfangs 80-er Jahre kennenlernte und deren Grundsätze ich bereits 1975 für die Festschrift "KLEINTHEATERARBEIT" formulierte und ansatzweise auf das Schultheater übertrug 2).


Zu den massgebenden Impulsen und Vorbildern für das Projekt des "Medienintegrierten Deutschunterrichts" gehören letztlich ganz konkret die Schulversuche von Aargauer Real-, Sekundar- und Bezirksschullehrer/innen, deren Wirken ich in Absprache mit der pädagogischen Arbeitsstelle anlässlich eines Lehrfilmprojekts über neue Lernkulturen von innen kennenlernte. Dabei erhielt ich auch fundamentale Anregung durch den Projektleiter Norbert Landwehr und seine "Neuen Wege der Wissensvermittlung" 3.) . Stete Ermutigung gegen vielfältige Widerstände verdanke ich zudem Walter Weibel, dem Leiter der "Pädagogischen Arbeitstelle" des Kanton Aargau.

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Im Verlauf des Projekts vertieften sich diese Anregungen durch die Schriften 4) der Pädagogischen Hochschule St.Gallen und die Lernforschung von Erwin Beck, Titus Guldimnann und Michael Zutavern, in deren Reihe "Kollegium" das Modell "Medienintgerierter Deutschunterricht" etwa zur Halbzeit des Projekts erstmals publiziert wurde 5); ein zweitesmal übrigens als kurzer Anhang in 6).


Zwei Initialzündungen

Die eigentliche Initialzündung jedoch ging zum einen von einem NZZ-Artikel über das Medien-Konzept des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums in Gütersloh (NZZ , 7. 5. 1992) und zum andern von der projektförmigen Lehrlingsausbildung der Firma Landis & Gyr aus, die ich anlässlich einer Weiterbildung des Didaktikums kennen lernte
(siehe "heisse Projekte"). Da wollte ich nicht zuwarten, bis irgendwann irgendwo ein Team mit vollkommenem einheimischem Konzept für die Sekundarstufe II vom Himmel fallen würde; ich wagte den Start und informierte Schulleitung, Inspektorenkonferenz und die "Pädagogische Arbeitsstelle" in Aarau, deren Leiter Walter Weibel mich kollegial unterstützte.

1) Christina Maria Kunz-Koch. Geniale Projekte -Schritt für Schritt entwickeln. Ein Leitfaden zur persönlichen Strategieentwicklung in Projekten für Wirtschaft, Berufsschulen, Gymnasien, Universitäten und zum Selbststudium (orell füssli Verlag AG); Zürich 1999.

2)
Kleintheaterarbeit
Zur Situation des Kleintheaters in der Schweiz. Die aargauischen Kleintheater.
10 Jahre Innerstadtbühne Aarau. Aarau 1975
(Konzept, Redaktion und mehrere Artikeln von Armin Schlienger; z.B. S. 93-95 "Theater von Kindern, Schülern und Jugendlichen")

3) Norbert Landwehr. Neue Wege der Wissensvermittlung. Ein praxisorientiertes Handbuch für Lehrpersonen im Bereich der Sekundarstufe II (Berufsschulen, Gymnasien) sowie in der Lehrer- und Erwachsenenbildung (Berufspädagogik bei Sauerländer; Band 20); Aarau 1994.

4) Erwin Beck, Titus Guldimnann und Michael Zutavern (Hg.). Eigenständig lernen. Kollegium.Schriften der Pädagogischen Hochschule St.Gallen, hsg. v. Werner Wunderlich, Peter Geiger, Hans Maurer, Alfred Noser, Peter Wegelin. UVK Fachverlag für Wiss.und Studium, St.Gallen 1995.

5) in: Erwin Beck, Titus Guldimnann und Michael Zutavern (Hg.). Lernkultur im Wandel. Tagungsband der Schw. Ges.für Lehrerinnen- und Lehrerbildung und der Schw. Ges. für Bildungsforschung. Kollegium. Schriften der Pädagogischen Hochschule St.Gallen, hsg. v. Peter Geiger, Oskar Keller, Alfred Noser, Erwin Stickel. UVK Fachverlag für Wiss.und Studium, St.Gallen 1997; S.231-254.

6) Medienpädagogik für eine auf das Lernen ausgerichtete Schule.
In: Hans Dieter Erlinger/Gudrun Marci-Boehncke(Hrsg.) Deutschdidaktik und Medienerziehung. Kulturtechnik Medienkompetenz in Unterricht und Studium. KoPäd Verlag, Münschen 1999: S.129-154.


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.........R U N D G A N G

Stand: 5. 12. 05

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