Im Projekt
"Eigenständig lernen mit Bild, Ton und Text "
werden den Lernenden nebst vielfältigen
Sachkompetenzen, zu denen sowohl
literaturwissenschaftliche als auch
mediengestalterische Fertigkeiten gehören,
sehr viele kommunikative und soziale Kompetenzen
abverlangt. Massgeblich für den Erfolg dieses
Modells ist aber das hohe Mass an Selbskompetenz,
die in diesem auf vier Jahre angelegten Lernweg
aufgebaut wird. Es lohnt sich aber dennoch, auch
die selbstverständlicher erscheinende
Sachkompetenz näher zu betrachten:
|

|
Fachkompetenz
im engeren Sinne
Natürlich Sprach- und Sprechkompetenz
- aber auchKenntnis der "Sprache des
Ausdrucks" projektspezifische fachliche
Qualifikation: welche literarischen
Sprach-Bilder entdeckt die Lerngruppe und
welche Vorstellungsbilder entwickeln sich
bei den Einzelnen dabei?
Fachkompetenz
im weiteren Sinne
allgemeine Rede- und Argumentationstechnik
- aber auch Präsentationskompetenz
oder Kompetenz medialer Gestaltung:
wie werden Text- und Methoden-Einsichten
verbalisiert - oder im Sinne des
erweiterten Textbegriffs auch visualisiert
(medial anschaulicht) an die Klasse
vermittelt? werden die Medien (Ton - Bild
- Text) dabei sachdienlich
eingesetzt?
Fachkompetenz
im übergreifenden
Sinne
Arbeitstechnik resp. Methodenkompetenz
, die auch in andern Fächern
gefördert und gebraucht wird:
wie plant und organsiert die Lerngruppe
die Vielfalt ihrer Arbeitsschritte? wie
ist ihre Arbeit zu vertiefen?
|

|
soziale
Fachkompetenz im engeren
Sinne
Miteinander reden. Dieses Modell
hat eine immanente
Kommunikationsorientierung nur
schon dadurch, dass in
semsesterweise wechselnden
Lerngruppen gearbeitet wird:
laufend müssen
Entscheidungen und
Begründungen dem Team
mitgeteilt werden: somit erwerben
die Lernenden effiziente
Verhandlungskompetenz im
Mitteilen und Nachfragen.
Sozialkompetenz
im spezifischeren Sinne
Situations-
und adressatengerecht
Argumentation. Insbesondere auch
bei Expertenbefragung und
Interviews. Ausserdem Bewusstsein
für die eigene Rolle in
unterschiedlichen Gruppen, somit
auch Einsicht in Gruppenprozesse.
Das Modell trainiert darum
planmässig die Lernenden in
zahlreichen Gesellungsformen bis
hin zur Arbeit in Grossgruppen
(Klasse und Oeffentlichkeit).
ethische
Dimension der
Sozialkompetenz
Teamwork braucht sehr hohe
Toleranz, auch
Minderheitsmeinungen
auszudiskutieren - und anderseits
auch ein hohes Verantwortungs
bewusstsein für
Gruppenentscheide - in diesem
Sinne sogar "intoleranten"
Durchsetzungswillen -
fachspezifisch kennzeichnend
dafür sind
"Zuhörenkönnen" oder
"reden und reden lassen" - beides
urdemokratische
Kompetenzen.
|

|
|

|
Selbstkompetenz
im ureigenen Sinne
Das Modell verlangt parallel zum
Gespräch über Lyrik
Auseinandersetzung über die eigenen
Gefühle und über die eigenen
Lernschritte. Eine pädagogische
Bildungskonzeption muss das weitherum
verpönte Ziel der
Selbstverwirklichung ernsthaft betreiben -
in diesem Modell dient diesem Ziel z.B.
das Lerntagebuch.
Hier anzusiedeln ist auch die
"metakognitive"
Förderung,
die in diesem Modell trotz Dominanz des
Teamworks eine zentrale Rolle spielt.
soziale
Dimension der
Selbstkompetenz
Die Einbindung der Individuen in die
Lerngruppe soll nicht nur der
Sozialisierung im Sinne der Unterordnung
und Schulung der individuellen
Frustrationstoleranz dienen und und das
eigene Verhalten in der Grtuppe
reflektieren. Viel radikaler wirkt sie
sich aus, indem das Modell die Einzelnen
anhält, ihre abweichenden
Minderheitsmeinungen in die Gruppe
einzubringen und ausdiskutieren zu lassen.
Widerstand leisten lernen ist eine
eminanent soziale, ja urdemokratische
Kompetenz.
|
Das Projekt "Medienintegrierter
Deutschunterricht" will vor allem die "Person
stärken", um die "Sache zu erhellen".
Selbstverantwortliches Lernen in planvoll auf
einander abgestimmten Projekten
(sog. Projektlernen)
greift prinzipiell auf diesen ganzheitlichen
Prozess zurück und fördert gezielt die
drei Fundamentalkompetenzen Selbst-, Sozial- und
Sachkompetenz. Nachhaltige Wirkung erzeilt das
Projekt allerdings ebenso aus der Einbettung in
weitere Dimensionsorientierungen:
|