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Mit
Verlaub - ich kenne diese Profession aus
mehr als drei Jahrzehnten Praxis - kaum
eine Gruppe definiert sich so einheitlich
als Fachlehrkraft zur Wissensvermittlung
wie Gymnasiallehrer/innen. Ein Umlernen
ist hier allerdings unumgänglich.
Rezept dazu: ähnlich wie bei der
Lernberatung stellen die Lernenden die
Fragen, und Antwort geben Lehrpersonen
erst, wenn sie gezielt (aus eigenen
Antwortversuchen heraus) erfagt wurden.
D.h., man kommt praktisch gar nicht zum
"Belehren", denn kompetente Frager/innen
ziehen die Lehrperson als Expertin nur
soweit bei, als sie etwas wissen wollen;
sie klemmen ab, sobald es sie nicht mehr
interessiert. Die Schüler/innen
sollen den auch möglichst bald
lernen, die Kompetenz einer Fachkraft
sinnvoll, auf die eigenen
Lernbedürfnisse zugeschnitten,
einzusetzen. Sie interviewen den
"Experten" gezielt, oder sie holen sein
Statement ein; sie beauftragen die
Lehrperson unter Umständen auch mit
Vorträgen (unter klaren zeitlichen
und inhaltlichen Vorgaben). Die Palette
der Wissensvermittlung ist hier wieder
ausserordentlich reich. Selbst der
Einbezug der Lehrperson ins Lernen
(Lehrperson wird ins "Forscher-Team"
aufgenommen) ist durchaus denkbar, wenn
auch anfänglich etwas heikel: doch
Partnerschaft ist wirklich das Ziel - also
ist auch die "lernende Lehrperson" als
Mitforscherin grundsätzlich
anzustreben.
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