Texte aus den 80ern

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Der Polizist in uns

Betrachtungen rund um ein Denkmal in Aarau

Ich kenne das Denkmal vom Unterschriftensammeln. Da schaut der gusseiserne Aargauer abwehrend auf unser bürgerliches Treiben herab und weiss nicht, wofür wir das Referendum ergriffen haben: macht nichts, er stemmt sich mit Händen und Füssen dagegen. Der Aargauer Soldat, dem es der Kanton gewidmet hat, mag 1914-18 und 1939-45 einen ersichtlichen Grund gekannt haben. Aber heute steht und trotzt der Hände verwerfende Kerl bezugslos am oberen Ende des Grabens, den Blick auf Hutgeschäft mit Kiosk und Pissoir.

Mich ärgert das Denkmal nicht. Ich halte es bloss für stillos. Oder schlimmer: es hat den vordergründigen Staats-Stil. den man sonst sozialistischen Ländern vorwirft. Beim Unterschriftensammel aber ist das leise Unbehagen nicht zu lindern. Weder durch den liebgewordenen, fast verkehrsarmen Platz, noch durch die unverwüstlichen Platanen zwischen den parkierenden Autos. Tauben flattern herunter und die verschiedensten Menschen eilen vorüber oder lassen sich mit uns beim Stand ins Gespräch ein: gegenüber auf dem Denkmalsockel trotzt der grosse Aargauer grundsätzlich, grundlos, ohne Frage danach, was er abwehrt. Soll ich Ihnen vorlesen, was auf der Rückseite des Sockels steht? Also:

"Den schützt
die Freiheit nur
der sie beschützt".

Was dichtet da Vater Staat seinen Söhnen ins Grab und Gemüt? Besteht Freiheit denn wirklich ausschliesslich in schützender Abwehr?

"Nichts nützt
der Freiheit, wer
sie nur beschützt",

kalauere ich unwillkürlich, und schon habe ich eine friedliche Bürgerin erspäht, die sich das Referendum gegen die Sicherheitspolizei erklären lässt. Die Sicherheitspolizei, unterbricht sie mich, die brauche es gerade für Leute wie mich! - Das sitzt, können Sie mir glauben. Dem wackeren Aargauer jedenfalls hat sie aus dem gusseisernen Herzen gesprochen: sie schützt wie er und wird bestimmt des Schutzes würdig befunden. Doch vor wem sie sich mit der Sipo schützen lässt und wozu ...? Meine Meinung interessiert sie nicht. Die Sorte Leute kenne sie. Woher denn, Herrschaft nochmal, woher?

Aus dem Tagblatt könnte sie uns kennen. In fünfundvierzigtausendfacher Desinformation verbreitet es - getreu seiner Satzung, für "nichts als die lautere Wahrheit" und die "gesunde Volksmeinung"  einzustehen - unsern Ruf: wer das Referendum gegen die Sicherheitspolizei unterstützt, ist ein Extremist, der den Rechtsstaat gefährdet und zu Recht vor der Polizei Angst haben muss.

Ich mag's dieser Frau nicht verübeln. Denn Tagblatt-Redaktoren wie, U. W. verspüren denselben Schreck, sobald ihnen "das Poch-Blatt 'Die Bresche'" (AT 20.5.78) vor Augen kommt. Was darf man von Leuten ab der Strasse erwarten, wenn schon die Herren der Monopol-Presse betriebsblind nicht zur Kenntnis nehmen dürfen, was sie als Kenntnis zur Kenntnis geben? - Die Freiheit, so lehrt mich der gusseiserne Aargauer, die Frau von der Strasse, das haar-straubende Tagblatt, erschöpft sich hierzulande in diskussionsloser Abwehr.

Schon wieder steht ein Stadtpolizist vor unserer Wandzeitung. Auch er getarnt, in Zivil. Nur die Uniformhose verrät, dass sein vertrautes Gesicht in Dienst ist. Eigentlich schön von ihm, dass er sich für unsere Argumentation gegen die Bundespolizei interessiert. "Da sind Sie also gegen uns, oder nicht?" - Ich bin beglückt, er spricht mich mit Namen an und wünscht offensichtlich eine Antwort. Zwar glaubt er mir nicht, dass ich für optimale Ausbildung, Entlöhnung und Berufssicherheit unserer Polizisten eintrete, doch horcht er auf, wie ich die politische Führung in Zweifel ziehe. Dass die parlamentarische Kontrolle über die Sipo fehlt, dass der Aufgabenkatalog die Zuständigkeit der Sipo nicht abschliessend aufzählt und die Anzahl nicht eindeutig auf 1200 begrenzt ist, leuchtet ihm ein. Aber den Einsatz im Innern begrüsst er, da sei die Polizei effektiver und schneller als die Armee. Ich kann ihm nur noch klarmachen, dass mir ein kantonaler Polizeidirektor lieber ist als ein bundesrätlicher Polizeiminister, weil wir den Louis Lang abwählen können, sobald er unsinnig vorgehen will, während den Furgler mein Unwille weder stört noch erreicht. Herr X. von der Stadtpolizei muss weiter. Ich hätte ihm gerne die Rolle des Bundesrates am Beispiel des Generalstreiks erklärt, als von Bern aus über die Köpfe der Zürcher Regierung hinweg gewaltsam und diskussionslos eine soziale Frage gebodigt werden konnte. Auch am Fall Kaiseraugst hätte ich ihm zeigen wollen, wie dadurch, dass die Aargauer Regierung sich nicht hinter die Entscheidung Berns hat verkriechen können, die Atomdebatte landesweit ins Rollen gekommen ist. Und ich hätte Herrn X. hinter das Denkmal geführt, um ihm mit Hinweis auf Gösgen zu sagen:

"Der schützt
die Freiheit gut,
der sie benützt."

Ein Grüpplein Mittelschüler strömt vorbei, sieht die Wandzeitung, schaut sich die Tafeln von allen Seiten an. Merkwürdig schmunzelnd kommt einer zu mir - er kennt mich vom Schulhaus. "Wissen Sie, dass Herr G. im Franz laufend gegen die Leute vom Sicherheitspolizeireferendum schiesst? Ich bin leider erst 18, sonst könnte ich mich mit der Unterzeichnung rächen."

Ueberraschend kommt das nicht. Es muss mir ja klar sein, dass die Schule mitmischt. Die fünfundvierzigtausendfache gesunde Volksmeinung erfasst nicht nur den Stamm- und Familientisch, sie träufelt auch ins Schulzimmer. Die Frau kommt mir in den Sinn. Der Chefredaktor S. S., wie er mit seinem Biatt den Verein "Demokratisches Manifest Aargau" innert kürzester Frist kriminalisieren und schachmatt setzen konnte. Das Flugblatt der Cincera-Jugend, wo das Ja zur Sicherheitspolizei als Schaufel gegen Ratten wie Soldatenkomitee, Demokratisches Manifest, RML, PdA und Poch dargestellt wird. Ein Windstoss und schon liegt die Wandzeitung zerschmettert am Boden. Die liebevoll gezimmerten Beinchen überstehen den Sturz nicht, die Tafeln bersten aus den Scharnieren. In Aarau ist das Klima gegen uns.

Meine Ablösung kommt rechtzeitig. Wir nageln die Tafeln behelfsmässig an den Stand, so dass Nischen entstehen. Da schauen jetzt Leute, die an der freistehenden Faltwand vorbeigingen, aufmerksam hinein: natürlich, so sieht man sie weniger, wenn sie sich um die als linksextrem gebrandmarkte Meinung bemühen. Dort denkt ein einflussreicher Lehrer nach, eben nimmt eine Einwohnerrätin ihr Kind wieder an die Hand. Passanten kommen und schnuppern. Ab und zu unterschreibt einer. Es klappt alles wieder.

Das Schützerdenkmal mit dem breiten Sockel lädt zum Sitzen ein. Doch die Sonne dringt nicht durch. Rechts vom Denkmal die Schaufenster der Buchhandlung. Dort erstehe ich mir für die Zwischenstunde ein Bändchen: Kants "Aufklärung des Menschen". Ich verziehe mich damit durch die Tore ins Restaurant "Ticino" an einen leeren Tisch.

"Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschul- deten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines andern zu bedienen. SeIbstverschuldet ist diese Unmündigkei t, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschliessung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen."

Da legt mir jemand ein Blatt aufs Büchlein. Die Ablösung vom Sipo-Stand!
Sein undurchdringlicher Ernst erstickt mein Lachen. Freundlich und bestimmt teilt er unser Flugblatt an allen Tischen aus und verabschiedet sich liebenswürdig am Buffet ... Ich spiele mit, lese das Flugblatt aufmerksam, schaue über den Rand hinweg aber zu, wie die Gäste reagieren. Sie sehen sich in aller Ruhe das Blatt an. An zwei, drei Tischen wird darüber gesprochen. Mit der Zeit legt man unsere Papiere mehr oder weniger sorgfältig weg. Da und dort knüllt die Serviertochter beim Abtischen eins mit den Papierservietten zusammen. Meines liegt unauffällig mir gegenüber.

"Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so grosser Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung frei gesprochen, dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen."

Nun setzt sich ein Pärchen an meinen Tisch. Ich kann's nicht verhindern, weil ich, vertieft in meinen merkwürdig modern anmutenden Text, die Frage, ob's erlaubt sei, verpasst habe. Bis die beiden sitzen und das Blatt in der Hand haben, tue ich so, als ob ich lese. Die Serviertochter kommt. Die beiden legen das Flugblatt ab, um ihr Menu zusammenzustellen. Dann schweigen sie sich an.

"Dass der bei weitem grösste Teil der Menschen den Schritt zur Mündigkeit, ausser dem, dass er beschwerlich ist, auch für gefahrlich halte, dafür sorgen schon jene Vormünder, die die Oberaufsicht über sie gütigst auf sich genommen haben. Nachdem sie ihr Hausvieh zuerst dumm gemacht haben und sorgfältig verhüteten, dass diese ruhigen Geschöpfe ja keinen Schritt ausser dem Gängelwagen, darin sie sie einsperrten, wagen durften: so zeigen sie ihnen nachher die Gefahr, die ihnen droht, wenn sie versuchen, allein zu gehen."

Wohl mit schummerig-verklärten Augen muss ich aufgeschaut haben, denn der junge Herr vis-ii-vis, den ich kaum wahrnahm, wehrt meinen Blick mit dem Griff nach dem Flugblatt ab und beginnt konzentriert zu lesen. Er schüttelt den Kopf: "Die sollten mal entfuhrt werden, da würden sie plötzlich ganz anders über die Sicherheitspolizei schreiben." Sie antwortet nichts, sie hat meine Aufmerksamkeit registriert. "Gerade wegen diesen Extremisten brauchen wir die Sicherheitspolizei. Wenn's diesen Elementen bei uns nicht passt, können sie ja abhauen und sich eine Karte Moskau einfach kaufen. Angst vor der Sipo muss man nur haben, wenn man mit unserm schweizerischen Rechtsstaat auf Kriegsfuss lebt." Sie hört nicht zu.

"Wie wenn die sieben Bundesräte nicht Gewähr genug böten, dass die Sicherheitspolizei niemals zu Unrecht gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt werden kann!" - Di e Serviertochter bringt das Gedeck, Er wirft das Blatt hin. Ich zahle und gehe. Nicht sehr entspannt allerdings.

Die Vormünder, die die Oberaufsicht gütigst übernehmen ... Der Staat mit seinem Schützerpathos ... die redaktionellen Diffamierungskampagnen, die Franz-Lehrer ... - Aber auch Schulleiter und Stadtväter Aaraus. Bedient sich ein Gymnasialrektor „seines Verstandes ohne die Leitung eines andern“, wenn er, gestützt auf die Meinung des Aargauer Tagblatts, das von „Diffamierung der Behörden“ und „poIitischem Missbrauch von Jugendlichen" schreibt, die Lehrkraft entlassen will, die in der Freizeit mit Freiwilligen im Rahmen eines Vortrags über" Das Kind im Vorschulalter" Einwohnerratsprotokolle improvi-sieren liess? In der Druckerschwärze des Tagblatts malt er die Gefahr, die den Schülern bei ihrem "noch nicht genügend entwickelten Abstraktionsvermö-gen" drohe. "Behörden diffamieren und gleich wieder bei der Behörde die hohle Hand machen - was stellen Sie sich denn vor?" – Fünfundvierzigtau-sendfach wahr hat's zu sein: die Lehrkraft hat Minderjährige politisch missbraucht. Auch der Stadtammann ist als Leser derselben Zeitung dieser Meinung und schreibt: "Wie stellt sich die Erziehungsdirektion dazu, und welche Massnahmen gedenkt sie gegen solchen Missbrauch von Mittel- schülern vorzukehren?" Der Rektor entscheidet nach eigenem, freiem Ermessen, "pluralistisch", wenn man will: im Sinne der Stadt, die die Schulpflege deckt, im Sinne der Schulpflege, die die Leserbriefe gewissermassen veranlasst hat, und im Sinne der Tagblatt-Redaktion, die die Leserbriefe" ohne der Veranstaltung beigewohnt zu haben, zum Artikel erhebt, kommentiert und verschärft. Jeder tut seine Pflicht und fragt nicht. Das Hausvieh so II ja keinen Schritt aus dem druckschwarzen, gusseisernen Gängelwagen tun. Der Polizist im Bürger drin funktioniert. Ganz von selbst.

"Wen schützt,
wer Freiheit vor-
gibt zu beschützen?"

Faulheit und Feigheit sind die Ursachen ... Gewiss, es braucht Mut, gegen die Sicherheitspolizei Unterschriften zu sammeln, das Tagblatt hat die Meinungen gemacht und uns als "extremistisch", "militant", "fanatisch" verdammt. Die Entschliessung und den Mut aufzubringen, zu den Leuten auf den Platz hinauszutreten, zu Leuten, von denen man weiss, dass sie "den Staat schwä-chen wollen, damit sie am Ende dessen Gesellschaftsordnung über den Haufen werfen können". - Unter den Toren stehe ich noch immer. Mir ist übel. Der gusseiserne, druckschwarze Polizist in den ruhigen Geschöpfen, die kalt den Stand und uns schneiden. Es muss möglich sein, den Spielraum der Freiheit auch in Aarau wiederzugewinnen. Es muss. Eine echte Opposition und wirksame Information aufbauen. Für einen wohnlichen Lebensraum mit toleranten Bürgern, angstfreien Menschen, die sich nicht gängeln und schützen lassen müssen.


"Wem nützt
die Freiheit, wenn
man sie zerschützt?"

Ich hole tief Atem und trete auf den Holzmarkt hinaus. Jüngere und ältere Leute diskutieren, unser Flugblatt in Händen, sie lesen die Tafeln, überlegen, unterschreiben. Ein Mann im Pensionsalter, den ich eben noch im "Ticino" gesehen hatte, spricht auf meine Ablösung ein: "So fängt es immer an. Hitler hatte seine SS - und wir?" Eine junge Mutter, den Einkaufswagen mit Kind drauf lachend vor sich her schiebend: "Schon längst unterschrieben: Ich kenne die Sipo von Gösgen. Die muss man nicht auch noch legalisieren!"

Immerhin, das behördliche Geschäft mit der Angst des Bürgers ist durchschaubar. Die Furglerschen Beschwörungen und die journalistischen Verunglimpfungen verfangen nicht bei allen. Ein Mann mittleren Alters im Strassenanzug unterschreibt, wenn auch zögernd: "Die Unterschriften... werden die im Stadthaus gesammelt? Und gegen einen verwertet?" - Soll ich verhehlen, was Stadtammann Dr. Markus Meyer durchaus zugibt? Systematisch sammelt er Namen von Unterzeichnern linksextremer Kandidaturen. Legalerweise, wie Dr. Meyer sofort betont, denn die Bogen müssen ja öffentlich, für jedermann zugänglich, im Rathaus aufgelegt werden. Der Herr staunt ein wenig, doch er unterschreibt und erinnert mich, dass das Tagblatt, Anfang 1976, sich noch gegen die neue Bundespolizei gewandt hatte. Er selbst, sagt der nun doch etwas aufgeregte Herr, wolle seine staatsrechtlichen Bedenken nicht nach dem Wind drehen. - Ein eher breitschultriger Mann stösst dazu. Schon die Frage, wer denn eine Sipo brauche, lässt ihn ausholen, er stellt seine Aktentasche vor die Füsse. Selbstverständlich sei die Bundespolizei nötig wegen der Streiks. Unsere Arbeiterschaft könne doch keinesfalls interkontinentale Wirtschaftsverflech- tungen sinngemäss beurteilen. Darum, weil die wirtschaftlichen Spannungen, das sei ja nun klar, immer schärfer zutagetreten würden, brauche die Wirtschaft eine starke Polizei. Für gefährlich halte er nicht die Bundessicher-heitspolizei, sondern..." - der Herr im Strassenanzug schaut ihm fest in die Augen:

- "Entschuldigen Sie, Sie wollen doch bitte keine von der Wirtschaft kontrollierte Polizei? Als Demokrat darf man die Verfilzung von multinationaler Wirtschaft und Staat kaum gutheissen!"

- "Sie reden ja wie die Linksextremisten, mit Verlaub: So ist nun mal unsere demokratisch gewählte Gesellschaftsordnung!"
- "Dann ... verfolge ich also - Sie meinen, das ist staatsfeindlich?" Er blickt auf den Stand, mich, lächelt fragend und entzieht sich Richtung Denkmal in die Platanenallee.

Unbeeindruckt referiert der Herr hoch aufgerichtet über seiner Mappe weiter. Poch und RML seien illegal, nur damit sie sich nicht in den Untergrund verkröchen, müsse man sie walten lassen. Ein Cincera handle da, wenn auch manchmal überspitzt, so doch grundrichtig, überhaupt, wenn man seinen Blick aufs Ganze richten könne - er sei jahrelang Gemeinderat gewesen, nicht in Aarau, müsse ich wissen -, so verstehe man die Angst vor der Busipo einfach nicht; doch dagegensein, das dürfe ich schon...

Freundlich, fair und unnahbar schreibt er beidhändig sein Feindbild in die Luft. Tauben flattern auf, letzte Kauflustige streben zur Igelweid. Der Buchhändler hat längst geschlossen. Und der Herr über der Aktentasche wirkt zusehends stämmiger, hemdsärmlig durch den Kittel hindurch, urgesund und stiernackig wie der grosse Aargauer hinter ihm. Auch die Abendsonne, die kurz durch-bricht, wischt die Stimmung, so ist Aarau, nicht ganz weg. Zu verwandt sind seine Sätze mit den Ansichten eines Stadtammann Dr. Markus Meyer. Können Sie das irgendwie begreifen?
Den Rebellen widmet keine Regierung ein Denkmal.

Armin Schlienger

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