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Thematische Grundstruktur des 1992-200 realisierten Modells
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Die Reihenfolge der Semesterthemen ist für Nichtgermanist/innen kaum direkt einsehbar. Auf Anhieb könnte ein Start mit dem für Pubertierende wohl schwierigen Thema des ersten Semesterprojekts, nämlich Lyrik, als heikel erscheinen. Doch gerade der mehrschichtige Umgang mit sprachlich verdichtetem "Gefühl" und die produktorientierte Auseinandersetzung im Zusammenhang dieser literarischen Zeichen mit den eigenen Gefühlen eignet sich hervorragend als Einstieg in die gymnasiale Ausbildung - aber ebenso für die Einführung in die Methodik teamgesteuerten selbständigen Lernens. Am Beispiel des "Projekts Lyrik" lässt sich Konkreteres zur Grundidee dieser Methode und zu Aufbau resp. Ablauf eines Semesterprojekts aufzeigen. Das zweite Semesterprojekt thematisiert Fragen der Kommunikation. Weil Fähigkeiten und Kenntnisse zur Problematik "reden und redenlassen" den Erfolg teamgesteuerten selbständigen Lernens zentral mitbedingen, gehören diese Thematik zum Fundament des ersten Schuljahres.

Das
dritte Semesterthema "Theater" ermöglicht es, den Klassenverband gegenüber der inzwischen vertrauten Dimension der Arbeitsgruppe zu betonen. Zur Textsorte "Theater" gehört immanent eine mehr oder weniger öffentliche, jedenfalls auf Publikum ausgerichtete "Aufführung". Diese verlangt und trainiert nebst der gestalterischen Aufgaben auch umfassende organisatorische Kompetenzen. Das vierte Semesterthema "Romane" muss nicht unbedingt alsKonzession an den Kanon traditionellen Deutschunterrichts gesehen werden, doch dieser Themenbereich erlaubt - stärker jedenfalls als die auf produktive Kooperation im Klassenverband angelegte Theaterarbeit - , den Codex mehr oder weniger "anerkannter" Romanen im Vierer-Team zu erarbeiten und der Klasse vorzustellen: wenn also jedes Team zwei Romane gründlich erarbeitet und zudem drei weitere summarisch präsentiert, ergibt das pro Schüler/in genaue Kenntnis zweier epischer Werke und detaillierten Einblick in zwölf Romane oder Novelle, nebst achtzehn summarisch bekannter Titel - gewiss genug "Enkulturation" und praktische Vorbereitung im Hinblick auf die Maturitätsprüfung und die dort verlangten zehn bis zwölf Maturawerke.

Im fünften Semesterprojekt ist ein modernes erweitertes Textverständnis zu entwickeln, zu welchem gleichermassen Text , Ton und Bild gehören, also auch die audiovisuellen Konzepte von Soaps, Talks, Tagesschau und Werbung, nebst den inzwischen fast schon zum Kanon gehörigen Textsorten Hörspiel und Film. Anders verhält es sich mit dem sechsten Semesterprojekt. Weitestgehende Selbstbestimmung erhalten die Schüler/innen erst bei diesem Projekt. Selbstverständlich kann es im Hinblick auf die Maturaprüfung, aber auch zwecks blosser Repetion, resp. zur Behebung einer vom Team oder Einzelnen weniger erfolgreich bewältigten Thematik, eingesetzt werden - oder aber das sechste Projekt dient der Erforschung einer ganz persönliche Betroffenheit garantierenden Thematik im engeren oder weiteren Umfeld des Deutschunterrichts.

Klar, dass im Abschlussjahr speziell das siebte Semesterprojekt, das systematisch die Kenntnis der Literaturgeschichte zusammenträgt und ergänzt, deutlich wie keine andere Semesterthematik auf die Maturaprüfung ausgerichtet ist. Aber auch das siebte Semesterprojekt soll mit der Fokussierung auf Linguistik auch weitergreifend Richtung Sprachphilosophie den gymnasialen Allgemeinbildungscharakter dieses Deutschunterrichts zur Geltung bringen.










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.........R U N D G A N G

Stand: 10. 12. 05

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